Filmtipp: Die Sprache des Herzens
Ein Leben ohne die Sinneseindrücke von Augen und Ohren kann man sich als sehender und hörender Mensch kaum vorstellen. In Deutschland leben etwa 6.000 taubblinde Menschen, viele von ihnen kommunizieren mit ihren Mitmenschen über das „Lormen“:
Dabei werden mit Hilfe von unterschiedlichen Bewegungen Buchstaben in die Hand des „Lesenden“ geschrieben. Das „A“ wird beispielsweise durch ein Antippen der Daumenspitze symbolisiert. Das „B“ ist ein kurzer Strich über die Mitte des Zeigefingers. Erfunden wurde dieses Alphabet 1881 von Hieronymus Lorm, der selbst mit 15 Jahren durch eine Krankheit taub wurde. Im Alter von 60 Jahren erblindete er zudem.
Dank moderner Technologie ist es Taubblinden heutzutage möglich, auch über digitale Medien zu kommunizieren. Verbreitet ist beispielsweise die „Lorm Hand“ oder die Braille-Schrift.
Weitaus schwieriger hingegen war die Kommunikation von taubblinden Menschen noch vor 100 Jahren. Das zeigt eindrucksvoll der französische Film „Die Sprache des Herzens“, der diese Woche in den deutschen Kinos angelaufen ist. Er erzählt die auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte von Marie Heurtin (gespielt von Ariana Rivoire). Das Mädchen kommt im Jahre 1885 in Frankreich zur Welt und ist schon bei der Geburt taub und blind. Sie wächst bei ihren Eltern auf bis sie 14 ist und kommt dann in die Obhut eines Klosters. Dort kümmert sich Schwester Marguerite (gespielt von Isabelle Carré) um das „wilde kleine Tier“. Es ist ein langer Weg für Marie. Am Ende gelingt es ihr schließlich dank der Hilfe von Schwester Marguerite, sich über Blindenschrift und Gebärdensprache mit ihren Mitmenschen zu verständigen.
Der Film läuft seit dem 1. Januar in deutschen Kinos. Es gibt eine barrierefreie Version mit Audiodeskription für Blinde und Untertitel für Hörgeschädigte.
Frankreich, 2014. Regie: Jean-Pierre Améris im Concorde Filmverleih.
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