Unterschätzte Hilfsmittel: Der Hausnotruf
Der Hausnotruf ist ein einfaches Notrufsystem, mit dem man über einen einfachen und mobilen Knopf Hilfe rufen kann. Der Knopf (von manchen Anbietern „Funkfinger“ genannt) wird dabei vom Benutzer wie eine Uhr am Armband, wie eine Kette an einem Halsband oder mit einem Clip an der Kleidung getragen. Hinzu kommt eine Basis-Station, die an die häusliche Telefonanlage angeschlossen ist und eine Freisprecheinrichtung enthält.
Dank des Hausnotrufes können pflegebedürftige oder unsichere Menschen oftmals in der eigenen Wohnung bleiben und haben dabei die Sicherheit haben, dass sie schnell und unkompliziert Hilfe rufen können.
So funktioniert der Hausnotruf
Im Notfall kann der Benutzer durch einen einfachen Druck auf den direkt am Körper getragenen Notrufknopf einen Hilferuf auslösen, ohne das Telefon erreichen zu müssen. Der Knopfdruck alarmiert umgehend die Leitstelle des jeweiligen Notruf-Anbieters. Von dort aus werden weitere Schritte eingeleitet. Zunächst einmal versucht der Mitarbeiter in der Notrufzentrale den Kontakt zum Benutzer über die Freisprecheinrichtung in der Basisstation herzustellen. Damit wird festgestellt, welche Hilfe angebracht und notwendig ist. So können beispielsweise entweder Nachbarn oder Angehörige verständigt oder im Ernstfall auch ein Krankenwagen oder Notarzt informiert werden.
Beratung wird bei Hiro groß geschrieben
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Die Notruf-Dienstleistung, die dafür notwendigen Geräte (Notrufsender und Basis-Station) sowie eine umfassende Beratung wird in der Regel von verschiedenen Wohlfahrtsverbänden (Deutsches Rotes Kreuz, Malteser, Johanniter etc.) oder von privaten Anbietern zur Verfügung gestellt.
Die Kosten für den Hausnotruf beginnen in der Regel bei einer monatlichen Grundgebühr von 18,36 €. Ist dem Benutzer eine Pflegestufe zugewiesen, können die Kosten bis zu diesem Betrag von der Pflegekasse übernommen werden, da das Hausnotrufgerät ein vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) anerkanntes Pflegehilfsmittel ist.
Zusätzliche Funktionen der Technik oder weitere Dienstleitungen können zu höheren monatlichen Gebühren führen. So kann bei einigen Anbietern beispielsweise ein Haus- oder Wohnungsschlüssel hinterlegt werden. Es besteht auch die Möglichkeit, die Technik für den Ruf von Einkaufs- oder Putzhilfen zu nutzen. Diese zusätzlichen Kosten übernimmt die Pflegeversicherung in der Regel jedoch nicht.
Neben den regelmäßigen Kosten können je nach Anbieter einmalige Gebühren für den Anschluss und die Einrichtung der Anlage vor Ort anfallen.
Schließlich ist zu beachten, dass im Falle eines Einsatzes zusätzliche Kosten auf den Benutzer zukommen. Je nach Anforderung des Hausbesuches können diese unterschiedlich hoch sein. Mitunter sind Hausbesuche in einem gewissen Rahmen auch pauschal durch die monatliche Grundgebühr abgegolten (z.B. „ein kostenfreier Einsatz im Monat“).
Ein Hausnotruf kann alleinstehenden, pflegebedürftigen Menschen zu mehr Selbständigkeit verhelfen und dabei ein sicheres Gefühl vermitteln. Kommen in Ihrer Region mehrere Anbieter für den Hausnotruf in Frage, empfiehlt es sich, deren Preise und Leistungen genau miteinander zu vergleichen. In der Regel ist der Hausnotruf für Menschen mit einer Pflegestufe komplett kostenfrei. Dies gilt allerdings nur, solange man keine Sonderleistungen des Anbieters in Anspruch nimmt.
Weitere Informationen
Weitere Informationen bietet die Initiative Hausnotruf, ein Verbund aus bundesweit tätigen Hausnotrufanbietern und Herstellern von Hausnotrufgeräten.
Titelbild: Original von CC BY 3.0, neu arrangiert.
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